Ein lebendiger
Garten über den
Dächern der Stadt
Garten über den
Dächern der Stadt
Auf dem Dach des Haus des Wissens
entsteht ein in Deutschland einmaliger, nachhaltiger Freiraum.
Dachaufsicht © GREENBOX Landschaftsarchitekten (Stand Vorentwurf)
Kleinklima
– Kühlung der Luft in der Umgebung durch Transpiration des Regenwassers
Temperatur
– Reduzierung der Wärme bzw. Hitzeinseleffekte
Artenvielfalt
– Erhalt und Erhöhung der Artenvielfalt und Biodiversität von Pflanzen und Tieren
Regenwasserrückhalt
– Rückhalt und Speicherung des Niederschlags durch Retentionsdach
– Verfügbarkeit von Regenwasser für Bepflanzung
– Entlastung öffentlicher Kanalisation
Luftreinhaltung
– Bindung von Staub und CO2 in der Luft
Wohn- und Lebensraumqualität
– Schaffung von zusätzlicher Grün- und Aufenthaltsfläche inmitten der Stadt
Foto: © Tanja Wesel
Foto: © Bettina Malik
Hubertus Schäfer und Verena Starke
GREENBOX
Landschaftsarchitekten
Das Landschaftsarchitekturbüro GREENBOX plant seit 2020 die Gestaltung der Außenanlagen und die
Dachlandschaft des Haus des Wissens, nachdem das Architekturbüro CROSS Architecture den EU-weiten Wettbewerb gewonnen hatte. Für Hubertus Schäfer, der das Unternehmen vor 22 Jahren in Bochum gründete, ist es ein Herzensprojekt, denn er hat in Bochum und Essen studiert und hier die ersten Berufserfahrungen gesammelt. Mit mittlerweile 120 Mitarbeitenden an sechs Standorten ist GREENBOX eines der größten Landschaftsarchitekturbüros in Deutschland. STADTGOLD spricht mit Hubertus Schäfer und Projektleiterin
Verena Starke über ihre Visionen und Ideen für das grünste öffentliche Gebäude der Stadt.
Was sind die Aufgaben eines Landschaftsarchitekturbüros? Und was macht GREENBOX im Besonderen aus?
Hubertus Schäfer: Wir gestalten im weitesten Sinne den urbanen Lebensraum der Menschen. Das sind Innenstädte, Fußgängerzonen, Plätze, Promenaden oder Parks. Dabei geht es nicht nur um schöne Gestaltung, sondern immer auch um gesamtheitliche Konzepte. Der Anspruch von GREENBOX ist es, im Sinne der Klimaanpassung wirklich zukunftsgerichtete Stadträume zu gestalten. Zu diesem Thema hat sich in den letzten Jahren sehr viel getan. Wir haben in unseren Teams viel neues Know-how aufgebaut, beispielsweise zum Prinzip der Schwammstadt. Wir beschäftigen uns momentan sehr mit innovativen Konzepten über Regenwasser, Kreislaufsysteme und Recycling.
Hubertus Schäfer: Wir gestalten im weitesten Sinne den urbanen Lebensraum der Menschen. Das sind Innenstädte, Fußgängerzonen, Plätze, Promenaden oder Parks. Dabei geht es nicht nur um schöne Gestaltung, sondern immer auch um gesamtheitliche Konzepte. Der Anspruch von GREENBOX ist es, im Sinne der Klimaanpassung wirklich zukunftsgerichtete Stadträume zu gestalten. Zu diesem Thema hat sich in den letzten Jahren sehr viel getan. Wir haben in unseren Teams viel neues Know-how aufgebaut, beispielsweise zum Prinzip der Schwammstadt. Wir beschäftigen uns momentan sehr mit innovativen Konzepten über Regenwasser, Kreislaufsysteme und Recycling.
„Wir zeigen mit dem
Haus des Wissens, was
heute alles möglich ist.“
Wann hat sich das so verändert? Wann habt ihr gemerkt,
dass nachhaltiges Wassermanagement ein viel größerer Schwerpunkt in eurer Arbeit wurde?
Hubertus Schäfer: Wenn man mal genau hinschaut, ist das Thema eigentlich gar nicht so neu in der Landschaftsarchitektur. Es ist mittlerweile auch wirklich in den Köpfen der Auftraggebenden angekommen, wie wichtig ein sensibler Umgang mit Regenwasser in den heutigen Innenstädten ist. Seit ungefähr sechs, sieben Jahren müssen wir viel weniger Überzeugungsarbeit leisten, wenn es um die Akzeptanz von mehr Grün, Gründächern, Fassadenbegrünungen und weniger befestigten Flächen geht. Und da passt, glaube ich, das Projekt des Haus des Wissens perfekt hinein, weil wir hier wirklich einmal zeigen können, was zu diesen Themen alles möglich ist. Wir möchten alle Potenziale ausloten, um diesen Ort maximal nachhaltig und grün zu gestalten und natürlich einen tollen Aufenthaltsort in der Bochumer Innenstadt zu schaffen.
Hubertus Schäfer: Wenn man mal genau hinschaut, ist das Thema eigentlich gar nicht so neu in der Landschaftsarchitektur. Es ist mittlerweile auch wirklich in den Köpfen der Auftraggebenden angekommen, wie wichtig ein sensibler Umgang mit Regenwasser in den heutigen Innenstädten ist. Seit ungefähr sechs, sieben Jahren müssen wir viel weniger Überzeugungsarbeit leisten, wenn es um die Akzeptanz von mehr Grün, Gründächern, Fassadenbegrünungen und weniger befestigten Flächen geht. Und da passt, glaube ich, das Projekt des Haus des Wissens perfekt hinein, weil wir hier wirklich einmal zeigen können, was zu diesen Themen alles möglich ist. Wir möchten alle Potenziale ausloten, um diesen Ort maximal nachhaltig und grün zu gestalten und natürlich einen tollen Aufenthaltsort in der Bochumer Innenstadt zu schaffen.
Habt ihr das auch bei der Teilnahme an dem Wettbewerb schon so geplant?
Verena Starke: Die Grundidee des begrünten Daches kam bereits von CROSS Architecture. Als wir miteingestiegen sind, haben wir aber alles noch einmal von Grund auf neu geplant und dabei viele zukunftsgerichtete Nachhaltigkeitsaspekte integriert.
Verena Starke: Die Grundidee des begrünten Daches kam bereits von CROSS Architecture. Als wir miteingestiegen sind, haben wir aber alles noch einmal von Grund auf neu geplant und dabei viele zukunftsgerichtete Nachhaltigkeitsaspekte integriert.
Was ist für euch das Spannendste an diesem Projekt?
Verena Starke: Es ist einfach ein sehr vielfältiges Projekt, bei dem man an einer einzigen Stelle unglaublich viele innovative und technische Aspekte vereinen kann. Wir bewegen uns hier auf einem Experimentierfeld, das vom Ansatz her einzigartig und völlig neu in Deutschland ist. Für mich in der Projektleitung ergeben sich, auch in der Kombination mit dem Innenhof, ganz neue technische Herausforderungen. Das macht es superspannend.
Verena Starke: Es ist einfach ein sehr vielfältiges Projekt, bei dem man an einer einzigen Stelle unglaublich viele innovative und technische Aspekte vereinen kann. Wir bewegen uns hier auf einem Experimentierfeld, das vom Ansatz her einzigartig und völlig neu in Deutschland ist. Für mich in der Projektleitung ergeben sich, auch in der Kombination mit dem Innenhof, ganz neue technische Herausforderungen. Das macht es superspannend.
Könnt ihr kurz einige Besonderheiten des Daches erläutern?
Verena Starke: Oben auf dem Dach entsteht eine komplette Gartenlandschaft mit sehr differenzierten Pflanzbildern. Es wird Bäume, kleinere Gehölze, Stauden, Gräser und Rasenstufen geben. Oben auf dem Skydeck wird außerdem eine Extensivbegrünung mit Sedum und Kräutern geplant. Durch diese artenreiche Vegetation ergibt sich für das Haus klimatechnisch ein Verschattungs- und Kühlungseffekt. Das Wasser vom Dach wird in zwei unterirdische Zisternen abgeleitet, ebenso wie das im Innenhof anfallende Regenwasser. Bei Starkregenereignissen wird Wasser in Retentionsmulden eingeleitet. Drohen diese überzulaufen, wird das Wasser in die Zisternen abgeleitet. Dieses Wasser wird dann wiederum für die Bewässerung des Daches bei Trockenheit und für die WC-Spülungen des Hauses wiedergenutzt. Somit hat das Haus seinen eigenen natürlichen Wasserkreislauf.
Verena Starke: Oben auf dem Dach entsteht eine komplette Gartenlandschaft mit sehr differenzierten Pflanzbildern. Es wird Bäume, kleinere Gehölze, Stauden, Gräser und Rasenstufen geben. Oben auf dem Skydeck wird außerdem eine Extensivbegrünung mit Sedum und Kräutern geplant. Durch diese artenreiche Vegetation ergibt sich für das Haus klimatechnisch ein Verschattungs- und Kühlungseffekt. Das Wasser vom Dach wird in zwei unterirdische Zisternen abgeleitet, ebenso wie das im Innenhof anfallende Regenwasser. Bei Starkregenereignissen wird Wasser in Retentionsmulden eingeleitet. Drohen diese überzulaufen, wird das Wasser in die Zisternen abgeleitet. Dieses Wasser wird dann wiederum für die Bewässerung des Daches bei Trockenheit und für die WC-Spülungen des Hauses wiedergenutzt. Somit hat das Haus seinen eigenen natürlichen Wasserkreislauf.
Kann man eigentlich abschätzen, welche Auswirkungen diese Maßnahmen auf das Mikroklima haben werden?
Verena Starke: Im Gegensatz zu einem vollversiegelten Dach haben wir hier durch die Bepflanzungen und den verzögerten Regenwasserabfluss viel weniger Hitzeentwicklung und eine gewisse Verdunstungskälte, wodurch ein kühleres Mikroklima entsteht.
Hubertus Schäfer: Man könnte diese Tatsache sogar mit bestimmten Simulationsmethoden berechnen. Für das Haus des Wissens sehe ich erfahrungsgemäß gravierende Vorteile durch eine Temperatur-Abkühlung.
Verena Starke: Im Gegensatz zu einem vollversiegelten Dach haben wir hier durch die Bepflanzungen und den verzögerten Regenwasserabfluss viel weniger Hitzeentwicklung und eine gewisse Verdunstungskälte, wodurch ein kühleres Mikroklima entsteht.
Hubertus Schäfer: Man könnte diese Tatsache sogar mit bestimmten Simulationsmethoden berechnen. Für das Haus des Wissens sehe ich erfahrungsgemäß gravierende Vorteile durch eine Temperatur-Abkühlung.
Was wird denn dein Lieblingsplatz auf dem Dach sein,
Hubertus?
Hubertus Schäfer: Wir haben oben diese lange Tafel eingeplant, wo man sich mit vielen Leuten gemeinsam hinsetzen kann. Ich möchte später an dieser langen Tafel sitzen und mir ein kühles Fiegebier aufmachen. Von Anfang an habe ich gesagt: „Ich will genau da sitzen, wenn das Projekt fertig ist.“ Auf diesen Moment freue ich mich schon die ganze Zeit.
Hubertus Schäfer: Wir haben oben diese lange Tafel eingeplant, wo man sich mit vielen Leuten gemeinsam hinsetzen kann. Ich möchte später an dieser langen Tafel sitzen und mir ein kühles Fiegebier aufmachen. Von Anfang an habe ich gesagt: „Ich will genau da sitzen, wenn das Projekt fertig ist.“ Auf diesen Moment freue ich mich schon die ganze Zeit.
Ganz häufig kommt die Frage auf: „Warum macht ihr keine Solaranlage auf das Dach?“ Wie begegnet ihr dieser Frage?
Hubertus Schäfer: Neuerdings gibt es sogar Kombinationsmöglichkeiten von Solar- und Begrünungsflächen. Wir haben uns aber dafür entschieden, das GANZE Dach als Grünfläche für die Bochumer Bürgerinnen und Bürger nutzbar zu machen, da es gerade in der Innenstadt nur sehr wenige öffentliche Grünanlagen gibt. Dies ist auch auf dem Luftbild erkennbar. Unser Anspruch ist, hier einen lebendigen Ort zu schaffen, wo die Leute sich wirklich treffen können und wo man morgens wie abends ohne Konsumzwang zusammenkommen kann. Genau dafür gedacht sind unsere Ideen wie die „Gartenlogen“, die lange Tafel und die Projektionsflächen, von denen ich sehr hoffe, dass sie gerne und häufig genutzt werden.
Hubertus Schäfer: Neuerdings gibt es sogar Kombinationsmöglichkeiten von Solar- und Begrünungsflächen. Wir haben uns aber dafür entschieden, das GANZE Dach als Grünfläche für die Bochumer Bürgerinnen und Bürger nutzbar zu machen, da es gerade in der Innenstadt nur sehr wenige öffentliche Grünanlagen gibt. Dies ist auch auf dem Luftbild erkennbar. Unser Anspruch ist, hier einen lebendigen Ort zu schaffen, wo die Leute sich wirklich treffen können und wo man morgens wie abends ohne Konsumzwang zusammenkommen kann. Genau dafür gedacht sind unsere Ideen wie die „Gartenlogen“, die lange Tafel und die Projektionsflächen, von denen ich sehr hoffe, dass sie gerne und häufig genutzt werden.
Inwieweit spielt neben den Nachhaltigkeitsaspekten und den sozialen Aspekten eines neuen „Place to be“ in der Innenstadt auch Digitalität eine Rolle in eurer Planung?
Hubertus Schäfer: Digitales Denken ist in der DNA unseres Büros seit Beginn an stark verankert. Wir planen gerade weitere Projekte, die ebenfalls hybrid konzipiert werden. Beim Haus des Wissens planen wir nicht nur einen neuen Stadtraum auf dem Dach, sondern denken die digitale Ebene von vornherein mit.
Hubertus Schäfer: Digitales Denken ist in der DNA unseres Büros seit Beginn an stark verankert. Wir planen gerade weitere Projekte, die ebenfalls hybrid konzipiert werden. Beim Haus des Wissens planen wir nicht nur einen neuen Stadtraum auf dem Dach, sondern denken die digitale Ebene von vornherein mit.
„Der Garten ist auch
digital nutzbar.“
Daher sind die „Logen“ entstanden, die in die grünen Terrassen integriert sind. In diesen Logen gibt es eine technische Infrastruktur mit QR-Codes, wo man sich einloggen und digitale Informationen in Schrift und Ton aufrufen kann, sodass ein wirklich digital-analoger Erlebnisraum mitten in der Stadt entsteht. Das Dach des Haus des Wissens ist ja nur die Fortschreibung dieses sehr lebendigen, vielfachen und auch hybriden Konzeptes des gesamten Hauses.
Die Integration der digitalen Ebenen verfolgen wir im Moment in vielen Projekten sehr intensiv, beispielsweise auch bei der IGA. Die „Internationale Gartenschau Metropole Ruhr 2027“ ist momentan eines unserer größten Projekte mit einem hybriden Erlebniskonzept.
Das gilt natürlich nicht nur für die Verbindung des Hauses mit dem Dach, sondern auch mit seiner gesamten Umgebung.Deswegen seid ihr jetzt auch beauftragt, die Viktoriastraße und die Verbindung zum Husemannplatz mitzugestalten. Könnt ihr schon sagen, wie ihr da rangeht oder was hier die größte Herausforderung sein wird?
Hubertus Schäfer: Die Herausforderung besteht darin, die Menschen aus allen Richtungen des Stadtraumes abzuholen und einzuladen. Heute ist die Viktoriastraße im Bereich um das Haus eher funktional geprägt, mit sehr vielen befestigten Flächen ohne richtige Aufenthaltsqualität. Zudem ist eine Anbindung an den neu gestalteten Husemannplatz sehr wichtig. Vor dem Eingang der Markthalle planen wir eine große Treppe, die wir intern „das Stadtsofa“ nennen.
Hubertus Schäfer: Die Herausforderung besteht darin, die Menschen aus allen Richtungen des Stadtraumes abzuholen und einzuladen. Heute ist die Viktoriastraße im Bereich um das Haus eher funktional geprägt, mit sehr vielen befestigten Flächen ohne richtige Aufenthaltsqualität. Zudem ist eine Anbindung an den neu gestalteten Husemannplatz sehr wichtig. Vor dem Eingang der Markthalle planen wir eine große Treppe, die wir intern „das Stadtsofa“ nennen.
Verena, wo könnte denn dein zukünftiger Lieblingsplatz auf dem Dach sein?
Verena Starke: Ich mache es mir in einer der Logen im oberen Bereich gemütlich. Ich lasse es dann auf mich wirken, in eine der Klangwelten einzutauchen. Es ist auch ein wirklich schöner Aspekt an der Dachgestaltung, dass für jeden etwas dabei ist. Jeder kann sich den Ort suchen, den er gerade braucht. Entweder einen kommunikativen Spot auf dem Skydeck, an der Terrasse, an der Bar oder der langen Tafel. Oder man sucht sich eben eine Loge und hat einen Ort nur für sich. Das finde ich auch ganz spannend.
Verena Starke: Ich mache es mir in einer der Logen im oberen Bereich gemütlich. Ich lasse es dann auf mich wirken, in eine der Klangwelten einzutauchen. Es ist auch ein wirklich schöner Aspekt an der Dachgestaltung, dass für jeden etwas dabei ist. Jeder kann sich den Ort suchen, den er gerade braucht. Entweder einen kommunikativen Spot auf dem Skydeck, an der Terrasse, an der Bar oder der langen Tafel. Oder man sucht sich eben eine Loge und hat einen Ort nur für sich. Das finde ich auch ganz spannend.
Welche Herausforderungen gab es, auf persönlich Bedarfe und Einschränkungen einzugehen, wie Rollatoren, Rollstühle, Kinderwagen etc.?
Hubertus Schäfer: Für uns ist es absolut selbstverständlich, dass dieser Freiraum, der ja öffentlich zugänglich sein wird, barrierefrei erschlossen wird. Aufgrund der topografischen Situation mit einer starken Neigung war es eine Herausforderung, die Barrierefreiheit gestalterisch so zu integrieren, dass sie sich selbstverständlich in den Gartencharakter der Dachlandschaft einfügt. Daher haben wir aus der Not eine Tugend gemacht und einen „Wandelgang“ mit maximal 6 % Steigung durch die Bepflanzung nach oben geplant. Alle sind eingeladen, diesen Weg zu nehmen und dabei in Ruhe die Pflanzung anzusehen und die speziellen Duftpflanzen zu genießen.
Hubertus Schäfer: Für uns ist es absolut selbstverständlich, dass dieser Freiraum, der ja öffentlich zugänglich sein wird, barrierefrei erschlossen wird. Aufgrund der topografischen Situation mit einer starken Neigung war es eine Herausforderung, die Barrierefreiheit gestalterisch so zu integrieren, dass sie sich selbstverständlich in den Gartencharakter der Dachlandschaft einfügt. Daher haben wir aus der Not eine Tugend gemacht und einen „Wandelgang“ mit maximal 6 % Steigung durch die Bepflanzung nach oben geplant. Alle sind eingeladen, diesen Weg zu nehmen und dabei in Ruhe die Pflanzung anzusehen und die speziellen Duftpflanzen zu genießen.
„Die Tiere werden
sich ganz von alleine
ansiedeln.“
Wie wird es sich eigentlich an Tagen anfühlen, an denen es besonders heiß oder windig wird?
Verena Starke: Der Logenbereich ist ein sehr sonniger Bereich. Im Hochsommer bei 35–38 °C kann es hier auch heiß werden. Durch die Bepflanzungen allerdings nie so heiß wie auf den asphaltierten Plätzen in der Stadt. Durch die Höhe ist es natürlich auch windiger als unten, aber die Bäume fangen einiges auf.
Verena Starke: Der Logenbereich ist ein sehr sonniger Bereich. Im Hochsommer bei 35–38 °C kann es hier auch heiß werden. Durch die Bepflanzungen allerdings nie so heiß wie auf den asphaltierten Plätzen in der Stadt. Durch die Höhe ist es natürlich auch windiger als unten, aber die Bäume fangen einiges auf.
Wie sieht es mit Tieren aus? Werden sie sich von selbst dort ansiedeln?
Verena Starke: Unten gibt es Bereiche, die dauerhaft unter Wasser stehen. Hier werden sich feuchtigkeitsliebende Tierarten ansiedeln können.
Oben haben wir darauf geachtet, eine große Diversität an Pflanzen anzulegen, die Nähr- und Habitatfunktionen für verschiedene Tierarten bieten. Wir siedeln da nicht explizit Tiere an, denn die kommen ganz von alleine. Wir schaffen für viele Insekten und Vögel unterschiedlichste Futter- und Schutzstrukturen. Am Gebäude gibt es Nistmöglichkeiten für Vögel und Fledermäuse.
Verena Starke: Unten gibt es Bereiche, die dauerhaft unter Wasser stehen. Hier werden sich feuchtigkeitsliebende Tierarten ansiedeln können.
Oben haben wir darauf geachtet, eine große Diversität an Pflanzen anzulegen, die Nähr- und Habitatfunktionen für verschiedene Tierarten bieten. Wir siedeln da nicht explizit Tiere an, denn die kommen ganz von alleine. Wir schaffen für viele Insekten und Vögel unterschiedlichste Futter- und Schutzstrukturen. Am Gebäude gibt es Nistmöglichkeiten für Vögel und Fledermäuse.
Werden dort wirklich richtig hohe Bäume gepflanzt oder wird es Jahre dauern, bis das Dach seinen geplanten Zustand erreichen wird?
Verena Starke: Ein Garten ist immer ein lebendiger Ort und wird seine Zeit brauchen, bis er gewachsen ist. Die Bäume werden schon alleine aus logistischen Gründen, aber sicherlich auch aus Kostengründen, nicht mit ihrer Endhöhe auf das Dach gebracht werden können. Die gesamte Bepflanzung hat einen dynamischen Charakter und wird sich mit der Zeit entwickeln. Die geplanten Bäume haben Endhöhen von fünf bis acht Metern.
Hubertus Schäfer: Man muss die Baumarten natürlich auch danach auswählen, ob sie eine ausreichende Standfestigkeit im Zusammenhang mit dem geplanten Bodenaufbau haben.
Verena Starke: Ein Garten ist immer ein lebendiger Ort und wird seine Zeit brauchen, bis er gewachsen ist. Die Bäume werden schon alleine aus logistischen Gründen, aber sicherlich auch aus Kostengründen, nicht mit ihrer Endhöhe auf das Dach gebracht werden können. Die gesamte Bepflanzung hat einen dynamischen Charakter und wird sich mit der Zeit entwickeln. Die geplanten Bäume haben Endhöhen von fünf bis acht Metern.
Hubertus Schäfer: Man muss die Baumarten natürlich auch danach auswählen, ob sie eine ausreichende Standfestigkeit im Zusammenhang mit dem geplanten Bodenaufbau haben.
Was würdet ihr euch für zukünftige stadtplanerische Projekte noch wünschen?
Hubertus Schäfer: Es wäre wünschenswert, dass dieses Projekt Schule macht und wir Landschaftsarchitekten viel früher mit an Bord genommen werden, um von vornherein nachhaltig und klimaangepasst zu planen. Das Haus des Wissens ist ein sehr gutes Beispiel dafür, dass gemeinsame Lösungen von Architektur und Landschaftsarchitektur einen besonderen Mehrwert schaffen.
Hubertus Schäfer: Es wäre wünschenswert, dass dieses Projekt Schule macht und wir Landschaftsarchitekten viel früher mit an Bord genommen werden, um von vornherein nachhaltig und klimaangepasst zu planen. Das Haus des Wissens ist ein sehr gutes Beispiel dafür, dass gemeinsame Lösungen von Architektur und Landschaftsarchitektur einen besonderen Mehrwert schaffen.
Gibt es für euch ein internationales Beispiel für die Richtung,
in die es in Zukunft gehen könnte?
Hubertus Schäfer: Wenn man sich innovative Architektur, Landschaftsarchitektur und Stadtplanung in der Realität anschauen möchte, ist natürlich Kopenhagen sehr empfehlenswert. Auch die Highline in New York ist ein echter Motor dafür gewesen, verborgene Potenziale in Bestandssituationen zu erkennen. Aber auch unser Projekt auf der Zeche Zollverein gibt mit dem Dachgarten auf der RAG-Zentrale genau das an Natur dem Welterbepark zurück, was durch das Gebäude dem Boden genommen wurde.
Verena Starke: Man kann von vielen internationalen Projekten einzelne Bausteine als Vorbildfunktion nehmen. Aber auch mit dem Haus des Wissens wollen wir international beispielgebend für das Thema Dachgärten sein. Wir arbeiten hier auch mit den Auftraggebern und den Architekten in einem tollen Team. Es macht einfach viel Spaß und ich bin fest davon überzeugt, dass es sehr, sehr schön wird.
Hubertus Schäfer: Wenn man sich innovative Architektur, Landschaftsarchitektur und Stadtplanung in der Realität anschauen möchte, ist natürlich Kopenhagen sehr empfehlenswert. Auch die Highline in New York ist ein echter Motor dafür gewesen, verborgene Potenziale in Bestandssituationen zu erkennen. Aber auch unser Projekt auf der Zeche Zollverein gibt mit dem Dachgarten auf der RAG-Zentrale genau das an Natur dem Welterbepark zurück, was durch das Gebäude dem Boden genommen wurde.
Verena Starke: Man kann von vielen internationalen Projekten einzelne Bausteine als Vorbildfunktion nehmen. Aber auch mit dem Haus des Wissens wollen wir international beispielgebend für das Thema Dachgärten sein. Wir arbeiten hier auch mit den Auftraggebern und den Architekten in einem tollen Team. Es macht einfach viel Spaß und ich bin fest davon überzeugt, dass es sehr, sehr schön wird.
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