Digitallinie 302

Mit AR durch die Zukunft Bochums düsen

Die Zukunft fährt Straßenbahn und zwar auf der Linie 302 von Gelsenkirchen nach Bochum. Mit dem innovativen Projekt „Digitallinie 302“ setzen die beiden Städte gemeinsam ein Zeichen für digitale Transformation, Bürgernähe und technologische Bildung. Durch den Einsatz von Augmented Reality (AR) entstehen entlang dieser Verbindung digitale Lern- und Erlebnisräume.

In einem bundesweit einzigartigen Vorhaben haben Bochum und Gelsenkirchen die Straßenbahnlinie 302 in eine interaktive Strecke verwandelt, auf der digitale Themen greifbar werden. An zehn Haltepunkten – darunter prominente Orte wie der Wissenschaftspark Gelsenkirchen, die Jahrhunderthalle Bochum oder das Zukunftsquartier Mark 51°7 – laden Augmented-Reality-Installationen die Gäste zum Aussteigen ein, um zentrale Themen der (digitalen) Stadtentwicklung zu entdecken. Möglich wird das durch eine eigens programmierte App, über die das Abscannen von QR-Codes direkt ins digitale Erlebnis führt. So wird Digitalisierung ganz ohne technische Hürden zugänglich – für Jung und Alt, für Einheimische und Besucher.

Das Projekt zeigt, wie Städte Technologien nicht nur einsetzen,
sondern dabei auch inklusiv und nachhaltig handeln können.

Das Projekt ist Teil der vom Bund geförderten „Modellprojekte Smart Cities“, bei denen Kommunen neue Wege in der digitalen Stadtentwicklung erproben. Sowohl Bochum als auch Gelsenkirchen gehören zu den ausgewählten Modellkommunen und bringen ihre jeweiligen Schwerpunkte und Kompetenzen in die gemeinsame Digitallinie ein. Das Besondere dabei: Die Linie 302 ist nicht nur geografisch verbindend, sondern auch inhaltlich – sie zeigt exemplarisch, wie Stadtgrenzen überschreitende Zusammenarbeit in der digitalen Transformation gelingen kann.

Bochum: Digitalisierung für alle, sichtbar und verständlich
Im Rahmen des Projekts verfolgt Bochum mit dem Leitsatz „Bochum. Zukunftsfähig. Bürgernah.“ einen menschenzentrierten Smart-City-Ansatz. Die Stadt stellt dabei den konkreten Nutzen der Digitalisierung für die Bürgerinnen und Bürger in den Mittelpunkt. In einem offenen und partizipativen Prozess wird gemeinsam mit Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft daran gearbeitet, digitale Entwicklungen nicht nur zu gestalten, sondern sie auch zu erklären und erlebbar zu machen. Die Digitallinie 302 fügt sich nahtlos in diese Strategie ein: Sie macht den abstrakten Begriff Digitalisierung anschaulich und emotional begreifbar.

Smart City entlang des Alltages erlebbar machen
Der Clou der Digitallinie liegt in ihrer Alltäglichkeit: Digitalisierung wird dort vermittelt, wo die Menschen ohnehin unterwegs sind – auf dem Weg zur Arbeit, zur Schule oder ins Freizeitvergnügen. Die Straßenbahn wird zur Lernplattform, der öffentliche Raum zum interaktiven Klassenzimmer, das nicht belehrt, sondern einlädt: zum Staunen, Entdecken und Mitdenken.

Digitale Highlights entlang der Strecke

Entlang der Digitallinie 302 erwarten die Fahrgäste an zehn Haltestellen digitale Erlebnisse: So macht der Wissenschaftspark in Gelsenkirchen zum Beispiel digitale Innovationen im Bereich Energie und Nachhaltigkeit erlebbar, während die Haltestelle Musik-theater den Wandel von analogem Kulturbetrieb hin zu hybriden Erlebnissen thematisiert. Am Bochumer Hauptbahnhof lädt ein interaktives Modell dazu ein, die gesamte Route der Digitallinie und ihre Highlights kennenzulernen. Der August-Bebel-Platz zeigt mittels Augmented Reality, wie klimaangepasste Stadtgestaltung im Alltag funktioniert. Am Haus des Wissens eröffnet ein virtueller Rundgang spannende Einblicke in das zukünftige Bildungs- und Begegnungszentrum mit Stadtbücherei, VHS, UniverCity e. V. und Markthalle. Direkt gegenüber präsentiert das Rathaus seine digitalen Services. Die Jahrhunderthalle Bochum und der Westpark machen den Strukturwandel vom Stahlstandort zur vielfältigen Kultur- und Eventlandschaft erfahrbar. Im MARK 51°7 erlebt man die Transformation zum Innovationsquartier mit Blick vom O-Werk-Dach. Und an der Zeche Holland wird sichtbar, wie historische Industriearchitektur neuen Raum für Gründergeist und kreative Arbeit schafft. 

Dass zwei Großstädte gemeinsam ein solches Projekt auf den Weg bringen, ist ein starkes Signal für das Ruhrgebiet und seine Wandlungsfähigkeit. Die Kooperation von Bochum und Gelsenkirchen macht Mut: zur Zusammenarbeit, zur Innovation und zur Neugier auf das, was digitale Stadtentwicklung möglich macht. Mitten im Revier, mitten im Leben.

Ein Ort
mit Strahlkraft.