Nachhaltig leben –
wie geht das?Services und Angebote der
Stadtbücherei Bochum.
Die Bibliothek an sich, mit ihren gemeinschaftlich zu nutzenden Medienbeständen und Räumlichkeiten, ist eine Keimzelle der Sharing Community – und das seit Jahrtausenden. Auch die Stadtbücherei Bochum mit ihren sieben Standorten im
Stadtgebiet leistet als Lern- und Begegnungsort mit ihren Beständen, die grundsätzlich kostenfrei genutzt werden können, ihren Beitrag im Bereich der Bildung zur nachhaltigen Entwicklung.
Darüber hinaus bietet sie eine Fülle an Angeboten
und Services, um allen Generationen das Thema Nachhaltigkeit im Alltag praxisnah zu vermitteln. Hier ein paar Schlaglichter:
Foto: © Stadtbücherei Bochum
Bücherei Langendreer
Eine „Bibliothek“ für Saatgut
Es vergeht kaum eine Woche, in der die Büchereimitarbeitenden nicht schon wieder Gläser nachfüllen müssen, um der Nachfrage nachzukommen: Die Rede ist von der „Saatgut-Bibliothek“ in der Bücherei Langendreer. Neben Büchern und anderen Medien über Pflanzenvermehrung, Gemüseanbau und Hochbeet-Bau können in der Bücherei Langendreer nämlich seit Sommer 2022 auch Samen und Ableger von Garten- und Zimmerpflanzen „ausgeliehen“ werden.
Von Akelei über Bogenhanf bis Zucchini ist einiges dabei und kann kostenlos mitgenommen, liebevoll groß- gezogen und geerntet oder vermehrt werden.
Die nach der Ernte gewonnen Samen und Ableger von ausgewachsenen Pflanzen finden im Anschluss wieder ihren Weg zurück in die „Saatgut-Bibliothek“, sodass ein geschlossener Kreislauf entsteht. Damit dieser am Laufen bleibt, gibt es neben den Spenden der Bürgerinnen und Bürger auch immer wieder Nachschub durch das Umwelt- und Grünflächenamt der Stadt Bochum.
Durch das große Interesse lässt sich allerdings jetzt schon absehen, dass das ursprüngliche Regal bei Weitem nicht ausreichend Platz bietet und bald eine größere Lösung gefunden werden muss.
Von Akelei über Bogenhanf bis Zucchini ist einiges dabei und kann kostenlos mitgenommen, liebevoll groß- gezogen und geerntet oder vermehrt werden.
Die nach der Ernte gewonnen Samen und Ableger von ausgewachsenen Pflanzen finden im Anschluss wieder ihren Weg zurück in die „Saatgut-Bibliothek“, sodass ein geschlossener Kreislauf entsteht. Damit dieser am Laufen bleibt, gibt es neben den Spenden der Bürgerinnen und Bürger auch immer wieder Nachschub durch das Umwelt- und Grünflächenamt der Stadt Bochum.
Durch das große Interesse lässt sich allerdings jetzt schon absehen, dass das ursprüngliche Regal bei Weitem nicht ausreichend Platz bietet und bald eine größere Lösung gefunden werden muss.
Foto: © Stadtbücherei Bochum
Bücherei Querenburg
Tomaten vor den
Augen
Von der Terrasse der Bücherei Querenburg hat man einen tollen Blick auf die Ruhr-Universität Bochum sowie die grüne Landschaft dahinter. Seit 2023 kann man hier aber nicht nur die Aussicht genießen, sondern auch an Ort und Stelle
frisches Obst und Gemüse sowie Kräuter pflücken und mitnehmen – ganz ohne Stadtbüchereiausweis!
Das wurde bereits Ende 2019 angeregt und begleitet durch den Freundeskreis der Bücherei Querenburg e. V. Mithilfe der Förderung durch die Bezirksvertretung Süd sowie durch die Stadtwerke wurde ein erstes Hochbeet angelegt und bepflanzt. Seitdem haben Kinder aus den benachbarten Kindergärten und Grundschulen hier bereits erste gärtnerische Erfahrungen sammeln können, aber auch Senior:innen ihr Wissen und Können eingebracht, um die „grüne Oase auf der Terrasse der Stadtbücherei Querenburg“, wie die Presse titelte, im wahrsten Sinne des Wortes zum Blühen zu bringen.
Um dieses besondere Angebot der Stadtbücherei Bochum immer wieder in Erinnerung zu rufen, gibt es regelmäßig ein buntes Rahmenprogramm: Vorträge, Pflanzentauschbörsen und Sommerfeste, bei denen das eigene Gemüse zubereitet wird. Für den Büchereileiter Torsten Eilks ist jedenfalls klar:
Das wurde bereits Ende 2019 angeregt und begleitet durch den Freundeskreis der Bücherei Querenburg e. V. Mithilfe der Förderung durch die Bezirksvertretung Süd sowie durch die Stadtwerke wurde ein erstes Hochbeet angelegt und bepflanzt. Seitdem haben Kinder aus den benachbarten Kindergärten und Grundschulen hier bereits erste gärtnerische Erfahrungen sammeln können, aber auch Senior:innen ihr Wissen und Können eingebracht, um die „grüne Oase auf der Terrasse der Stadtbücherei Querenburg“, wie die Presse titelte, im wahrsten Sinne des Wortes zum Blühen zu bringen.
Um dieses besondere Angebot der Stadtbücherei Bochum immer wieder in Erinnerung zu rufen, gibt es regelmäßig ein buntes Rahmenprogramm: Vorträge, Pflanzentauschbörsen und Sommerfeste, bei denen das eigene Gemüse zubereitet wird. Für den Büchereileiter Torsten Eilks ist jedenfalls klar:
„Die Bücherei kann viel mehr sein als ein Ort, an dem man Medien ausleiht. Und auch mehr als ein Ort des aktiven Wissenstransfers, der Begegnung, nämlich des guten Geschmacks.
Besuchen Sie uns also demnächst und probieren Sie unsere Tomaten, dann wissen Sie, was ich meine.“
Besuchen Sie uns also demnächst und probieren Sie unsere Tomaten, dann wissen Sie, was ich meine.“
Foto: © Stadtbücherei Bochum
Bücherei Langendreer
Verschenken statt
entsorgen
Im Bochumer Stadtteil Langendreer ist man aktiv: Hier stehen seit 2016 an zwei Standorten öffentliche Bücherschränke, die lokalen Naturfreunde veranstalten regelmäßig Kleidertauschpartys und im Juli 2019 wurde die erste Foodsharing-Station direkt vor der Lutherkirche eröffnet.
Auch die Bücherei Langendreer versteht sich mit ihren frei nutzbaren Medienbeständen und Arbeitsplätzen als Teil dieser Sharing Community.
Und mit einem Regal im Eingangsbereich, in dem allerlei praktische Gegenstände deponiert werden können, hat das Team der Bücherei der Idee des Tauschens schließlich einen weiteren festen, prominenten Platz im Stadtteil eingeräumt. Auf die Idee kam die Büchereimitarbeiterin Susanne Grimberg: „Als ich zu Besuch in der Bibliothek Sint-Pieters-Woluwe in Brüssel war, bemerkte ich ein solches Regal im Eingangsbereich, was mich auch direkt angesprochen hat. Die Tauschregeln haben wir einfach gleich mit aus Brüssel übernommen: Nicht erlaubt sind Bücher, Kleidung und Lebensmittel. Außerdem sollten die eingestellten Gegenstände sauber und funktionstüchtig sein. Und auch wenn es ,Tauschregal‘ heißt, ist es wie bei öffentlichen Bücherschränken möglich, auch ohne Tausch Gegenstände ins Regal zu stellen oder mitzunehmen.“
Nur selten sind Gegenstände länger als ein paar Tage im Regal, oft auch nur wenige Stunden – es lohnt sich schon allein deswegen, regelmäßig vorbeizuschauen.
Auch die Bücherei Langendreer versteht sich mit ihren frei nutzbaren Medienbeständen und Arbeitsplätzen als Teil dieser Sharing Community.
Und mit einem Regal im Eingangsbereich, in dem allerlei praktische Gegenstände deponiert werden können, hat das Team der Bücherei der Idee des Tauschens schließlich einen weiteren festen, prominenten Platz im Stadtteil eingeräumt. Auf die Idee kam die Büchereimitarbeiterin Susanne Grimberg: „Als ich zu Besuch in der Bibliothek Sint-Pieters-Woluwe in Brüssel war, bemerkte ich ein solches Regal im Eingangsbereich, was mich auch direkt angesprochen hat. Die Tauschregeln haben wir einfach gleich mit aus Brüssel übernommen: Nicht erlaubt sind Bücher, Kleidung und Lebensmittel. Außerdem sollten die eingestellten Gegenstände sauber und funktionstüchtig sein. Und auch wenn es ,Tauschregal‘ heißt, ist es wie bei öffentlichen Bücherschränken möglich, auch ohne Tausch Gegenstände ins Regal zu stellen oder mitzunehmen.“
Nur selten sind Gegenstände länger als ein paar Tage im Regal, oft auch nur wenige Stunden – es lohnt sich schon allein deswegen, regelmäßig vorbeizuschauen.
Foto: © Stadtbücherei Bochum
Zentralbücherei und
Stadtteilbüchereien
Bücher für ein
nachhaltiges Leben
Geht Müllvermeidung auch mit Kindern?
Kann ich auf meinem Balkon Gemüse ziehen?
Wie kann ich mich klimafreundlich verhalten,
wenn ich ein Auto habe? Funktioniert Reisen, ohne meinen CO2-Fußabdruck zu vergrößern?
Was kann ich eigentlich alles selbst tun und
wie kann ich mich in Ruhe informieren?
Über 1.000 Medien zum Thema Nachhaltigkeit stehen in den Regalen der Stadtbücherei. Da die Problematik des Klimawandels und die Fragen nach dem Umgang damit in den letzten Jahren nicht mehr nur „irgendwelche Öko-Aktivist:innen“ beschäftigen, sondern ganz nachvollziehbar und notwendigerweise in die Mitte der Gesellschaft gewandert sind, ist die Stadtbücherei Bochum hier breiter aufgestellt als je zuvor.
Nachhaltigkeit von A bis Z
Zumal es seit 2020 sogar eine eigene Themenwelt „Nachhaltig leben“ gibt, wo an zentraler Stelle direkt neben der Auskunftstheke im Erdgeschoss Ratgeber von A wie Alltag über K wie klimabewusste Küche oder U wie Upcycling bis Z wie Zero Waste präsentiert werden. Der physische Buchbestand wird durch Neuerwerbungen ständig aktuell gehalten und teils auch digital in der OnleiheRuhr gespiegelt und ergänzt. Und da Nachhaltigkeit ein Thema ist, das nicht nur die Innenstadt betrifft, gibt es auch in allen sechs Stadtteilbüchereien eine Vielfalt an informativen und hilfreichen Medien, die gerne auch einfach nur vor Ort kostenlos, ganz ohne Büchereiausweis, genutzt werden können.
Susanne Grimberg, die den Bestand in der Zentralbücherei betreut, ist überzeugt: „Wer praktische Informationen rund um ein nachhaltiges und umweltbewusstes Leben sucht, ist bei der Stadtbücherei Bochum genau richtig.“
Über 1.000 Medien zum Thema Nachhaltigkeit stehen in den Regalen der Stadtbücherei. Da die Problematik des Klimawandels und die Fragen nach dem Umgang damit in den letzten Jahren nicht mehr nur „irgendwelche Öko-Aktivist:innen“ beschäftigen, sondern ganz nachvollziehbar und notwendigerweise in die Mitte der Gesellschaft gewandert sind, ist die Stadtbücherei Bochum hier breiter aufgestellt als je zuvor.
Nachhaltigkeit von A bis Z
Zumal es seit 2020 sogar eine eigene Themenwelt „Nachhaltig leben“ gibt, wo an zentraler Stelle direkt neben der Auskunftstheke im Erdgeschoss Ratgeber von A wie Alltag über K wie klimabewusste Küche oder U wie Upcycling bis Z wie Zero Waste präsentiert werden. Der physische Buchbestand wird durch Neuerwerbungen ständig aktuell gehalten und teils auch digital in der OnleiheRuhr gespiegelt und ergänzt. Und da Nachhaltigkeit ein Thema ist, das nicht nur die Innenstadt betrifft, gibt es auch in allen sechs Stadtteilbüchereien eine Vielfalt an informativen und hilfreichen Medien, die gerne auch einfach nur vor Ort kostenlos, ganz ohne Büchereiausweis, genutzt werden können.
Susanne Grimberg, die den Bestand in der Zentralbücherei betreut, ist überzeugt: „Wer praktische Informationen rund um ein nachhaltiges und umweltbewusstes Leben sucht, ist bei der Stadtbücherei Bochum genau richtig.“
Stadtbücherei Bochum (im BVZ) – Neues
Leben für alte Bücher
Abnutzungserscheinungen bei Büchern sind nichts, worüber man sich in der Kinderabteilung der Stadtbücherei Bochum aufregt. Letztendlich sind sie Indikatoren dafür, dass der Bestand bestens genutzt wird.
Doch was passiert eigentlich mit ausgedienten Büchern? Kathrin Schimpke, Leiterin der Kinder- und Jugendbücherei, erzählt: „Vieles muss in der Tat einfach entsorgt werden, schon aus hygienischen Gründen. Aber einiges lässt sich noch als wunderbare Bastelgrundlage retten und bekommt auf diese Weise einen neuen Lebenszyklus geschenkt.“ Für die unterschiedlichsten DIY-Veranstaltungen für Kinder (und Eltern), bei denen aus alten Comics oder zerlesenen Büchern neue Papierobjekte, zum Beispiel Pop-up-Grußkarten, entstehen, hat sich vor allem das Abfallentsorgungsunternehmen USB mittlerweile als fester Partner der Stadtbücherei etabliert. Während man sich mit den Kindern zu Fragen wie „Was passiert mit unserem Müll?“ und „Wie können wir Müll vermeiden?“ locker austauscht, wird gemeinsam ausgeschnitten, geklebt und verziert.
Upcycling trägt also nicht nur zum Ressourcenschutz bei und dadurch auch zum Natur- und Klimaschutz, sondern macht auch richtig Spaß.
Kimberly Lorenz vom USB ist daher überzeugt: „Auch in kleinen Projekten, wie hier mit der Stadtbücherei, sieht man, wie einfach Upcycling und Abfallvermeidung funktionieren kann. Die Kinder lassen sich schnell begeistern und haben so auch ersten Kontakt mit Themen der Bildung für nachhaltige Entwicklung.“ Und Kathrin Schimpke ergänzt: „Wir begleiten diese Aktionen in der Regel mit dem Vorlesen von Geschichten. Etwa mit einer Erzählung von den Olchis, unkonventionellen kleinen grünen Wesen, die in der Nähe von Müllhalden und Abfallgruben leben und ihre ganz eigenen Abenteuer erleben. Fast nebenbei werden außerdem noch ausleihbare Bücher mit weiteren Upcycling-Anregungen ausgestellt. Diese tolle Kombi ist ein Dauerbrenner und ein Besuch lohnt sich, weil immer wieder neue DIY-Ideen gesponnen werden. Eine gelungene Kooperation von USB und Stadtbücherei.“
Doch was passiert eigentlich mit ausgedienten Büchern? Kathrin Schimpke, Leiterin der Kinder- und Jugendbücherei, erzählt: „Vieles muss in der Tat einfach entsorgt werden, schon aus hygienischen Gründen. Aber einiges lässt sich noch als wunderbare Bastelgrundlage retten und bekommt auf diese Weise einen neuen Lebenszyklus geschenkt.“ Für die unterschiedlichsten DIY-Veranstaltungen für Kinder (und Eltern), bei denen aus alten Comics oder zerlesenen Büchern neue Papierobjekte, zum Beispiel Pop-up-Grußkarten, entstehen, hat sich vor allem das Abfallentsorgungsunternehmen USB mittlerweile als fester Partner der Stadtbücherei etabliert. Während man sich mit den Kindern zu Fragen wie „Was passiert mit unserem Müll?“ und „Wie können wir Müll vermeiden?“ locker austauscht, wird gemeinsam ausgeschnitten, geklebt und verziert.
Upcycling trägt also nicht nur zum Ressourcenschutz bei und dadurch auch zum Natur- und Klimaschutz, sondern macht auch richtig Spaß.
Kimberly Lorenz vom USB ist daher überzeugt: „Auch in kleinen Projekten, wie hier mit der Stadtbücherei, sieht man, wie einfach Upcycling und Abfallvermeidung funktionieren kann. Die Kinder lassen sich schnell begeistern und haben so auch ersten Kontakt mit Themen der Bildung für nachhaltige Entwicklung.“ Und Kathrin Schimpke ergänzt: „Wir begleiten diese Aktionen in der Regel mit dem Vorlesen von Geschichten. Etwa mit einer Erzählung von den Olchis, unkonventionellen kleinen grünen Wesen, die in der Nähe von Müllhalden und Abfallgruben leben und ihre ganz eigenen Abenteuer erleben. Fast nebenbei werden außerdem noch ausleihbare Bücher mit weiteren Upcycling-Anregungen ausgestellt. Diese tolle Kombi ist ein Dauerbrenner und ein Besuch lohnt sich, weil immer wieder neue DIY-Ideen gesponnen werden. Eine gelungene Kooperation von USB und Stadtbücherei.“
