Klima, Kompost,
Kleidertausch
Vom Wildkräuterspaziergang bis zur Besteigung der Zugspitze, vom Schnitzen zum Klima-Bildungsurlaub, vom Kompostworkshop zur Kleidertauschbörse …
das Spektrum von Angeboten in den Bereichen Natur & Umwelt und Bildung für nachhaltige Entwicklung
an der Bochumer vhs ist groß.
Kirsten Eichberg
Aufgeblüht!
„Alles Mist – Kompostierung im Haus-
garten“: Das war der erste Kurs – oder besser gesagt: der erste Outdoor-Workshop -, den Kirsten Eichberg 2018 von einem Garten-Kollegen kurzfristig übernommen hatte. Seitdem hat die studierte Geographin bereits 50 Workshops für die vhs angeboten. Fast alles findet draußen im Bochumer Kleingartenverein „Kraut & Rüben“ statt.
Praktisches Wissen für den eigenen oder den Gemeinschaftsgarten
Ob Wildkräuter sammeln und zubereiten, der richtige Baum- und Strauchschnitt im Herbst oder die Frage, wie man Schnecken und Geziefer ohne Chemie zu Leibe rückt – das alles zeigt die 63-Jährige ganz praktisch und direkt an Ort und Stelle.
Man merkt Kirsten Eichberg, die bereits im Studium ihre Schwerpunkte auf Botanik und Bodenkunde legte, die große Begeisterung für ökologisches Gärtnern an. Immer wieder kommt sie auf neue (Garten-)Ideen und probiert einfach mal etwas aus. In diesem Jahr wird sie zum ersten Mal Seife und Naturkosmetik in einem Workshop herstellen. „Die meisten Teilnehmenden sind total herzlich und unheimlich interessiert. Mir ist wichtig, dass niemand das Gefühl hat, eine dumme Frage zu stellen.“ Lieber zweimal hin- gucken als einmal zu wenig. Besonders beim Wildkräutersammeln sei das entscheidend. „Das Tolle an der vhs ist, dass alles so unkompliziert ist. Ich muss mich um nichts kümmern – außer um die Inhalte selbst.“
Wenn Kirsten Eichberg mal wieder selbst Zeit hätte, an einem vhs-Kurs teilzunehmen, dann würde sie gerne Yoga ausprobieren. Aber im Garten ist immer was los und immer was zu tun – so ein „Mist“.
Praktisches Wissen für den eigenen oder den Gemeinschaftsgarten
Ob Wildkräuter sammeln und zubereiten, der richtige Baum- und Strauchschnitt im Herbst oder die Frage, wie man Schnecken und Geziefer ohne Chemie zu Leibe rückt – das alles zeigt die 63-Jährige ganz praktisch und direkt an Ort und Stelle.
Man merkt Kirsten Eichberg, die bereits im Studium ihre Schwerpunkte auf Botanik und Bodenkunde legte, die große Begeisterung für ökologisches Gärtnern an. Immer wieder kommt sie auf neue (Garten-)Ideen und probiert einfach mal etwas aus. In diesem Jahr wird sie zum ersten Mal Seife und Naturkosmetik in einem Workshop herstellen. „Die meisten Teilnehmenden sind total herzlich und unheimlich interessiert. Mir ist wichtig, dass niemand das Gefühl hat, eine dumme Frage zu stellen.“ Lieber zweimal hin- gucken als einmal zu wenig. Besonders beim Wildkräutersammeln sei das entscheidend. „Das Tolle an der vhs ist, dass alles so unkompliziert ist. Ich muss mich um nichts kümmern – außer um die Inhalte selbst.“
Wenn Kirsten Eichberg mal wieder selbst Zeit hätte, an einem vhs-Kurs teilzunehmen, dann würde sie gerne Yoga ausprobieren. Aber im Garten ist immer was los und immer was zu tun – so ein „Mist“.
Jens Eschmann
Nachhaltig unterwegs –
natürlich auf zwei Rädern
natürlich auf zwei Rädern
„Meinen ersten Kontakt zu einer Volkshochschule hatte ich schon mit 14 Jahren. Ich habe einen Schreibmaschinenkurs belegt, auf einer richtigen Schreibmaschine.
Davon profitiere ich noch heute.“
Mit 16 Jahren hat Jens Eschmann dann an der vhs in Gelsenkirchen Niederländisch gelernt. „Die vhs hat mich praktisch zu meinem Job gebracht.“ Jens Eschmann ist heute Lehrer für Französisch und Niederländisch an einer Gesamtschule in Bochum-Wattenscheid. Seinen täglichen Weg zur Arbeit und praktisch alle Alltagsstrecken legt der 47-Jährige mit einem seiner sechs Fahrräder zurück.
Jede Radtour ist anders
Seit 2016 ist er als Dozent für die vhs Bochum mit dem Rad unterwegs. Die Radtour „Nachhaltig leben in Bochum“ fand im April nun schon zum 4. Mal statt. Und jede Tour ist anders. „Ich stelle mich gerne auf die Interessen der Teilnehmenden ein und möchte ihnen Orte zeigen, die sie noch nicht kennen.“ Botopia zum Beispiel, Fahrrad-Reparatur-Stationen im öffentlichen Straßenraum, Gemeinschaftsgärten oder ein Repair-Café. „Ich möchte aber nicht den Eindruck vermitteln, dass man nur, wenn man im Bioladen einkauft oder sich in Vintage-Klamotten kleidet, ausreichend nachhaltig lebt.“
Jede Radtour ist anders
Seit 2016 ist er als Dozent für die vhs Bochum mit dem Rad unterwegs. Die Radtour „Nachhaltig leben in Bochum“ fand im April nun schon zum 4. Mal statt. Und jede Tour ist anders. „Ich stelle mich gerne auf die Interessen der Teilnehmenden ein und möchte ihnen Orte zeigen, die sie noch nicht kennen.“ Botopia zum Beispiel, Fahrrad-Reparatur-Stationen im öffentlichen Straßenraum, Gemeinschaftsgärten oder ein Repair-Café. „Ich möchte aber nicht den Eindruck vermitteln, dass man nur, wenn man im Bioladen einkauft oder sich in Vintage-Klamotten kleidet, ausreichend nachhaltig lebt.“
„Schön finde ich, dass bei der vhs die unterschiedlichsten Leute zusammenfinden und alle freiwillig da sind.“
Bei der ca. 15 Kilometer langen Nachhaltigkeits-Tour durch die Bochumer Innenstadt ist die Zeit eigentlich immer zu knapp. Oft landen die Radler nach der Tour noch in einem Café. Man kommt ins Quatschen, tauscht sich aus: übers Radfahren,
nachhaltigen Konsum und viele weitere Themen.
Dr. Anja Liedtke
Biologie und Poesie –
„Nature Writing“ an der Ruhr
„Nature Writing“ an der Ruhr
Sonntag, 11 Uhr. Eine kleine Gruppe Frauen in Wander-schuhen und Regenjacken trifft sich vor der Burg Kemnade.
Es ist der erste „Poetische Spaziergang an der Ruhr“ mit der vhs. Es soll Regen geben.
Der Waldboden ist matschig, die Holzstämme sind nass. „Bäume, die einen Kopfschnitt verpasst bekommen haben, klappern mit ihren Stricknadeltrieben.“ Die Teilnehmerinnen lauschen gespannt den Worten von Dr. Anja Liedtke, die hier mitten im Wald aus ihrem aktuellen Buch „Der Himmel ist altes Silber“ liest. „Eigentlich wollte ich Biologie studieren“, sagt sie. Stattdessen studierte die heute 57-Jährige Germanistik und promovierte darin auch. Inzwischen hat die Bochumerin zehn Bücher veröffentlicht, vor allem Reiseerzählungen und Romane.
2009 ist sie einem Aufruf der vhs gefolgt und Kursleiterin geworden: für Rhetorik, Alphabetisierung und kreatives Schreiben. „Die Teilnehmenden sind erstaunlich kreativ und inspirieren mich auch selbst immer wieder.“ Natur, Nachhaltigkeit und Kreativität spielen in Anja Liedtkes Leben schon immer eine große Rolle. Die Texte, die entstehen, gehören zur Gattung des „Nature Writing“ – in Deutschland bislang noch recht unbekannt.
„Ab jetzt werde ich wieder genauer hinsehen und besser auf die Tier- und Pflanzenwelt in meiner Umgebung achten“, sagt eine Teilnehmerin am Ende und strahlt – so wie die Sonne, die jetzt doch die Wolken vertrieben hat. Regen gab es heute nicht.
Der Waldboden ist matschig, die Holzstämme sind nass. „Bäume, die einen Kopfschnitt verpasst bekommen haben, klappern mit ihren Stricknadeltrieben.“ Die Teilnehmerinnen lauschen gespannt den Worten von Dr. Anja Liedtke, die hier mitten im Wald aus ihrem aktuellen Buch „Der Himmel ist altes Silber“ liest. „Eigentlich wollte ich Biologie studieren“, sagt sie. Stattdessen studierte die heute 57-Jährige Germanistik und promovierte darin auch. Inzwischen hat die Bochumerin zehn Bücher veröffentlicht, vor allem Reiseerzählungen und Romane.
2009 ist sie einem Aufruf der vhs gefolgt und Kursleiterin geworden: für Rhetorik, Alphabetisierung und kreatives Schreiben. „Die Teilnehmenden sind erstaunlich kreativ und inspirieren mich auch selbst immer wieder.“ Natur, Nachhaltigkeit und Kreativität spielen in Anja Liedtkes Leben schon immer eine große Rolle. Die Texte, die entstehen, gehören zur Gattung des „Nature Writing“ – in Deutschland bislang noch recht unbekannt.
„Ab jetzt werde ich wieder genauer hinsehen und besser auf die Tier- und Pflanzenwelt in meiner Umgebung achten“, sagt eine Teilnehmerin am Ende und strahlt – so wie die Sonne, die jetzt doch die Wolken vertrieben hat. Regen gab es heute nicht.
„Für mich ist das
Beobachten in der
Natur etwas zutiefst
Genussvolles.“
Katja Holzmüller
Tauschen, reparieren,
nachhaltig konsumieren
„Wir waren gut vorbereitet, hatten im Kollegium schon Wochen vorher Startkleidung gesammelt und zwei große Seminarräume in eine gut sortierte,
Boutique‘ verwandelt. Kleiderständer,
Spiegel und sogar eine Umkleide
standen bereit für unsere erste Kleidertauschbörse … Wir wussten nicht,
wie viele Leute kommen würden.“
Aus den Musikboxen im Foyer erklang klassische Musik von
den Bochumer Symphonikern. Die Keramik- und Holzwerkstatt wurde an diesem Tag zu einer Reparaturwerkstatt für elektrische Geräte, Computer und Handys. Das AStA Repair Café der RUB hatte alle Werkzeuge bereitgelegt.
Um 11 Uhr ging es los und bis zum Nachmittag hatten alle helfenden Hände pausenlos zu tun: Kleidung prüfen, annehmen, verteilen, präsentieren und immer wieder falten und zurechtlegen. Auch wer keine Kleidung mitbringt, kann nach Herzenslust stöbern und zugreifen – und das selbstverständlich kostenlos.
„Denn es geht ja gerade ums Tauschen und eben nicht ums Kaufen“, sagt Katja Holzmüller. Da passt auch das Repair Café perfekt ins Konzept. Tauschen und reparieren schont nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt und das Klima. Eine ältere vhs-Teilnehmerin hat mehrere „neue“ Oberteile und eine bunte Sommerhose gefunden. Sie kann es kaum glauben, dass sie die jetzt einfach so mit nach Hause nehmen kann. Vor der Umkleidekabine hat sich eine Schlange von jungen Frauen und Männern gebildet. „Ich war schon auf vielen Kleidertauschpartys, aber hier ist es richtig klasse: Super sortiert und es sind richtig coole Teile dabei“, schwärmt eine Teilnehmerin.
Mehr als 150 Leute sind an diesem Vormittag gekommen. Viele haben gefragt, wann es die nächste Kleidertauschbörse gibt. Ende November ist es so weit: Am 23. November 2024 von 11 bis 15 Uhr findet in der vhs die 3. Auflage statt – wieder im Rahmen von „Jetzt! – Ein Wochenende fürs Klima“, einem Klima-Festival von und mit verschiedenen Bochumer Kultureinrichtungen.
Um 11 Uhr ging es los und bis zum Nachmittag hatten alle helfenden Hände pausenlos zu tun: Kleidung prüfen, annehmen, verteilen, präsentieren und immer wieder falten und zurechtlegen. Auch wer keine Kleidung mitbringt, kann nach Herzenslust stöbern und zugreifen – und das selbstverständlich kostenlos.
„Denn es geht ja gerade ums Tauschen und eben nicht ums Kaufen“, sagt Katja Holzmüller. Da passt auch das Repair Café perfekt ins Konzept. Tauschen und reparieren schont nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt und das Klima. Eine ältere vhs-Teilnehmerin hat mehrere „neue“ Oberteile und eine bunte Sommerhose gefunden. Sie kann es kaum glauben, dass sie die jetzt einfach so mit nach Hause nehmen kann. Vor der Umkleidekabine hat sich eine Schlange von jungen Frauen und Männern gebildet. „Ich war schon auf vielen Kleidertauschpartys, aber hier ist es richtig klasse: Super sortiert und es sind richtig coole Teile dabei“, schwärmt eine Teilnehmerin.
Mehr als 150 Leute sind an diesem Vormittag gekommen. Viele haben gefragt, wann es die nächste Kleidertauschbörse gibt. Ende November ist es so weit: Am 23. November 2024 von 11 bis 15 Uhr findet in der vhs die 3. Auflage statt – wieder im Rahmen von „Jetzt! – Ein Wochenende fürs Klima“, einem Klima-Festival von und mit verschiedenen Bochumer Kultureinrichtungen.