Dijon:
Stahlarchitektur von Gustave Eiffel

Der Markt „Les Halles“ ist umgeben von zahlreichen Restaurants verschiedenster Stilrichtungen. Daher sind die Markthallen ein beliebter Ort zum Ausgehen. Wem die umliegenden Restaurants nicht reichen, der kann sich auch in den Markthallen selbst an die Bar setzen und den ein oder anderen Kir royal im Trubel des Marktes genießen.
Nicht nur in der Markthalle, sondern auch außerhalb gibt es zahlreiche Stände. Mehrmals die Woche findet ein Freiluftmarkt statt. Der Markt muss nicht auf eigene Faust erkundet werden, man kann an der kulturellen und kulinarischen Führung „Les Halles Gourmandes“ teilnehmen. Dabei erfährt man den historischen Kontext der Markthallen, lernt regionale
Produzenten persönlich kennen und darf hier ihre Produkte genießen.

Der Zentralmarkt in Riga ist ein gelungenes Beispiel architektonischer Revitalisierung. Für die Errichtung des größten Marktes des Baltikums wurden vier ehemalige Zeppelinhangars der deutschen Wehrmacht quasi neu interpretiert.
An einem zentralen Ort in der Nähe der Altstadt, an dem bereits um 1900 ein Lebensmittelmarkt stattfand, sollte eine Markthalle errichtet werden. Der Wunsch danach entstand in den 1920er Jahren, als Lettland nach dem Ende des Ersten Weltkrieges ein souveräner Staat wurde. In einem international ausgerichteten Architekturwettbewerb entstand die Idee, die oberen Konstruktionselemente zweier Zeppelinhangars aus Wainoden zu fünf luftigen Marktpavillons mit einer Höhe von 20 Metern umzubauen. Als der Markt nach siebenjähriger Bauzeit 1930 eröffnet wurde, galt er mit seiner Zentralheizung und elektrischem Licht als der größte und modernste in Europa. 1997 wurde der ehemalige Zeppelinhanga zusammen mit der Rigaer Altstadt in die UNESCO-Liste der Weltkulturerbstätten aufgenommen.
Anna Muhka,
damalige Projektleiterin
der Stiftung Riga 2014


Rotterdam:
Kunst, Köstlichkeiten
und Kabelstruktur

Münster: bunter Mix und lange Tradition
Der Wochenmarkt am Domplatz in Münster ist ein beliebter und traditioneller Treffpunkt für Einheimische und Besucher. Jeden Mittwoch und Samstag erwacht der Platz mit vielfältigem Markttreiben zum Leben. Das ganze Jahr über, und das schon seit über 969 Jahren. Der Markt wurde bereits im Jahr 1054 urkundlich erwähnt, was ihn zu einem festen Bestandteil des städtischen Lebens und kulturellen Erbes der Stadt macht. Bis 1901 war der Markt unter den Arkaden des Prinzipalmarktes sicher und trocken untergebracht, doch nach dem Bau einer Straßenbahnlinie war hier bald kein Durchkommen mehr möglich und der Markt wurde auf den Domplatz verlegt, wo er bis heute stattfindet.
Von frischen regionalen Produkten bis hin zu exotischen
Leckereien aus aller Welt bietet der Markt alles, was das Herz (und der Magen) begehrt.
Die Stände haben eine reiche Auswahl an frischem Obst und Gemüse, handgemachten Käsesorten, westfälischer Blumenpracht und köstlichem Backwerk. Bauern, Händler und Landwirte präsentieren hier auf rund 140 Ständen ihre eigenen Erzeugnisse und stehen den Kunden gerne bei den einzelnen Produkten beratend zur Verfügung.
Die lebendige und offene Atmosphäre zieht Menschen jeden Alters an. Anja Brune, die den Markt schon seit ihrer Kindheit besucht, trifft es mit der Beschreibung: „Eine große Auswahl zum Einkaufen und schöne Stände zum Verweilen“ auf den Punkt. Denn egal, ob damals mit den Eltern, heute mit Freunden oder zum Einkaufen für die eigene Familie, der wöchentliche Marktbesuch ist immer ein besonderes Erlebnis.
Umrahmt vom imposanten St.-Paulus-Dom sowie von, der
historischen Kulisse der Altstadt, den Universitätsgebäuden
und modernen Museen verkörpert der Markt ein Zusammenspiel von Tradition und Moderne. Er stellt laut Tripadvisor Münsters Sehenswürdigkeit Nummer eins dar und zieht dadurch ein stetig wachsendes Publikum in die Stadt.
Die Anzahl der Besucher schwankt je nach Wetter und Jahreszeit, durchschnittlich freuen sich die Händler über 20.000 bis 30.000 Besucher an den Markttagen.
Es sind sowohl Tradition als auch Vielfalt, Regionalität, Atmosphäre und Geselligkeit, die dazu beitragen, dass der Wochenmarkt in Münster seit fast 1.000 Jahren ein fester Bestandteil der Stadtkultur ist.


Foto: © Dagmar Schwelle